AszTgWWG

Der 1. Golfklub Goslar e.V. - constant rough lädt für gewöhnlich kurz vor Ende eines jeden Jahres zum geliebten alljährliche, schon zur Tradition gewordene Winternachts-Weihnachts-Golfen. Und das geht so:

Es treffen sich die üblichen Verdächtigen um Schnee und Kälte zu trotzen. Männlichkeit und natürlich auch Weiblichkeit (im Sinne von Männlichkeit) werden kurz zur Schau gestellt, nach wenigen Minuten ist dann aber bereits eine lange Unterhose wieder etwas, auf das man stolz sein kann. Vor allem wenn man sie vorsorglich angezogen hat.

Die Grundidee ist nun aber gar nicht in möglichst arktischen Temperaturen zu golfen. Sondern in möglichst dunkler Dunkelheit auf möglichst angemessener Schneedecke. Dazu wartet man einfach bis Winter ist und dann an einem Wintertag der Wahl wartet man wiederum bis es dunkel ist. Dann sind die Voraussetzungen erfüllt und es kann losgehen.

Meist wird Glühwein gereicht und ein Feuerchen in unserem entzückenden Gärtchen entfacht. Die Wagemutigsten machen sich nach Einbruch der Dunkelheit auf, den Wiesen entgegen. Nun kommt das ausgeklügelte Kombinat aus Technik, KnowHow und langen Unterhosen (s.u.) zum Tragen. Ein ehemaliger Vereinsvorsitzender drückte es in einem Interview einmal wie folgt aus:

Was das Nacht- und Wintergolfen angeht:
Wir werden da hingehen, wir werden Bälle dreschen und wir werden uns vor allem an eine Regel erinnern:
Der Golfer muss den Ball für den Abschlag nicht unbedingt sehen.
Und wenn der ein- oder andere meint mit wärmenden und vermeintlich wärmenden Getränken die Kälte weniger kalt erscheinen lassen zu müssen - nun, dann ist das kein Grund zur Freude, aber der freie Wille jedes einzelnen und dieser ist zu respektieren.

Was auch immer er damit sagen wollte, eins ist jedenfalls klar: Es hatte irgendwas mit dem Winternacht-Weihnachts-Golfen zu tun. Jedenfalls sind leuchtende Bälle toll und wenn sie erstmal fliegen, sind sie noch toller. Die Dinger kosten übrigens einen unverschämten Haufen Geld, weswegen folgender Dialog beim aszTgWWG 2006 beim Kassenwart für Bauchschmerzen, bei allen anderen aber für heiteres Gemüt sorgte:

"OK. Da links vom See ist das Ziel?" - "Wo?"
"Beim See halt." - "OK"
Platsch
"Hmmmm. haste noch son Leuchteball?" - "Jo" - "Danke"
Platsch
"Noch einen?" - "Jo, aber ziel mal nicht auf den See ..."
Platsch
"Noch einen?" - "Alter, die sind teuer, hier der letzte"
Platsch
"ALTER"

Technik, die begeistert

Lange wurde über die beste Art und Weise debattiert, dieses Nachtgegolfe einigermaßen ballverlustarm zu gestalten. Es gibt allerhand Ansätze, was das Leuchten der Bälle angeht. Als unpraktikabel erwiesen sich fluroeszierende Bälle. Die laden sich im Dunkeln so schlecht auf und ständig mit grellen Taschenlampen Bälle zu bestrahlen, wo doch die allgemeinen Stimmung in Sachen Lichtquelle eher Richtung Fackel tendiert ... naja.

Dann gibt es diese Bälle, in die man ein kleines Knicklich stecken kann. Nun hat dadurch der Golfball aber ein großes Loch (in dem ein Knicklich steckt). Gut, beim Golfen nachts im Schnee ist die Flugeigenschaft des Balles jetzt nicht das wichtigste Kriterium. Muss es aber auch nicht sein, denn die Dinger sieht man kaum. Ungenügend.

Gewonnen hat der Twilight Tracer. Dieser Golfball ist in seinem Inneren mit mindestens zwei LEDs bestückt, die bei einer ausreichend heftigen Erschütterung (Schläger trifft Ball) zu Blinken beginnen. Nach 5 Minuten hören sie damit wieder auf. Betrieben wird das ganze mit einer kleinen eingebauten Batterie. Damit wäre der erste Teil des Nachtgolfens schonmal geklärt. Man nehme einen Twilight Tracer und befördere ihn mittels Golfschwung Richtung grob definiertes Ziel. 5 Minuten hat man Zeit um ihn zu finden. Dann muss man die Stelle markieren.

Hier kommen erneut LEDs ins Spiel. Die gibts in klein und unten magnetisch. Somit kann man sie ganz prima auf einen Nagel, eine Schraube oder sonst einen metallischen Gegenstand, der sich in den Boden rammen lässt, bappen und damit den Aufenthaltsort seinen Balles markieren. Sieht zudem auch noch klasse aus! Wenn man jetzt noch Knicklichter an Schlägern und Rucksäcken befestigt, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Und dann wäre da noch ...

... unser von Bastelkönig Arne gesponsorter Rudolf. Rudolf ist ein Rentierschweinhirschvieh aus Holz. Aber es ist verkabelt. Und wenn Rudolf (ähnlich eines Twilight Tracers) ausreichend erschüttert wird (Ball trifft Rudolf), fängt Rudolf an, wie blöd zu blinken. Und jetzt ratet mal, was wir machen ...